BELGIEN
Belgien ist ein unmögliches Land. Dennoch zeigt es Tag für Tag aufs Neue, welche Möglichkeiten in ihm stecken. Kein Wunder, dass Belgien in Literatur und Kunst, aber auch in der Politik „Vaterland des Surrealismus“ genannt wird. Was kann man über ein Land sagen, das zwar genügend Gründe für ein Dutzend Bürgerkriege hätte, wo aber nie auch nur ein einziger ausgebrochen ist? Was kann man über ein Land sagen, das jedes Mal auf friedliche und demokratische Art und Weise Lösungen für Probleme findet, die anderenorts den Verlust von hunderten oder gar tausenden Menschenleben zur Folge hätten? Was kann man über ein Land sagen, wo die Spießbürger Anarchisten sind? Was kann man über ein Land sagen, wo das unklare Wort kultiviert wird, da ein Übermaß an Klarheit Zerstörung nach sich ziehen kann?
Zwei kleine Quizfragen:
Was bedeutet « neen misschien » / « non peutêtre » / « nein vielleicht » ?
Was bedeutet « ja zeker » / « sans doute » / « ja sicher » ?
Die Antwort darauf gibt Geert van Istendael in seinem Vortrag.
Der Schriftsteller, Übersetzer und Journalist Geert van Istendael ist profunder Kenner der belgischen Politik, Kultur und Gesellschaft. Er war lange als Journalist und Nachrichtensprecher beim belgischen Fernsehen tätig und verfasste zahlreiche Romane, Gedichtbände und Essays. Als Übersetzer von Goethe, Heine, Brecht, Hölderlin u. a. kennt sich der Experte für belgische Innenpolitik auch in der deutschen Kultur und Gesellschaft hervorragend aus. In seinen Büchern analysiert er scharfsinnig und gut recherchiert seine belgische Heimat (z. B. in Das belgische Labyrinth), unternimmt aber auch geistreiche Erkundungen jenseits von Klischees in die deutsche Seele (Mijn Duitsland: Einsichten in die deutsche Seele von Aachen bis Zwiebelmarkt). Wer wäre also besser geeignet, uns das „unmögliche Land“ Belgien näherzubringen?
Veranstalter
Villa Lessing
Liberale Stiftung Saar e.V.
in Kooperation mit der Universität des Saarlandes und der Universität Trier
Mitwirkende:
Geert van Istendael
Schriftsteller, Übersetzer und Journalist
Moderation
Prof. Dr. Christoph Vatter
Juniorprofessur für Interkulturelle Kommunikation, Romanistik,
Universität des Saarlandes
&
Dr. Alex Demeulenaere
Romanistik, Universität Trier
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