Veranstaltungen
... in der Villa Lessing
LUXEMBURG
Schnittpunkt europäischer Urbanisierungsformen als Spiegel der Nationsbildung
Vortrag & Diskussion mit Prof. em. Dr. Dr. h.c. Rainer Hudemann
in Kooperation mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft Saar e.V.
Das Territorium des heutigen Luxemburg, bis ins frühe 19. Jahrhundert dreieinhalbmal so groß wie heute, standüber die Jahrhunderte hin unter sehr verschiedenen Herrschaften: die Habsburger, Frankreich und die Niederlande gehörten in unterschiedlichen Konstellationen dazu. Die wirtschaftlichen und kulturellen Einflüsse waren noch vielfältiger und wurden im 19. Jahrhundert weiter ausgebaut. Seit der Nationalstaatsgründung nach 1830 integrierten die Hauptstadt und das Land solche Einflüsse sehr bewusst und in sorgsamer Auswahl in die neu zu schaffenden Strukturen.
Der Vortrag zeigt, wie sich in der äußeren Gestalt der Stadt Luxemburg seit der Mitte des 19. Jahrhunderts diese Einflussvielfalt bis heute konkret ablesen lässt. Luxemburg weist in dieser Hinsicht – so die These des Vortrags – eine Form der Nationalstaatsbildung auf, wie sie sich kaum sonst in Europa findet. Ausblicke auf andere transnationale Verflechtungsbeispiele, zu denen auch Metz gehört, lassen diese Einzigartigkeit unseres Nachbarlandes besonders deutlich werden.
Zur Person:
Rainer Hudemann
1967-1973 Studium der Geschichte, Romanistik und Politikwissenschaft in Heidelberg, Kiel, Paris und Trier. 1976 Promotion und 1984 Habilitation in Trier. 1985 -2013 Professor für Neuere und Neueste Geschichte mit Schwerpunkt im Gesamtbereich der westeuropäischen Geschichte an der Universität des Saarlandes. 1992-1994 Vizepräsident für Lehre und Studium. Gastprofessuren u.a. 1995 Hebrew University in Jerusalem, 1995/96 Alfred-Grosser-Lehrstuhl am Institut d’études politiques de Paris. 2009-2010 Leiter des Frankreich- zentrums der Saar-Universität, 2010-2015 Lehrstuhl Histoire contemporaine de l’Allemagne et des pays germaniques an der Universität Paris-Sorbonne. Arbeitsschwerpunkte u.a. deutsche und französische Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert, deutsch-französische Beziehungen, Eliten in Frankreich und Deutschland, Parlaments- und Parteiengeschichte, Geschichte der Sozialpolitik, Faschismen in Europa, deutsche Vernichtungspolitik in Osteuropa im II. Weltkrieg, Europäische Integration, Stadtgeschichte im europäischen Vergleich, Strukturen von Transferprozessen in Europa, Geschichte des Saarlandes.
1998 Ehrendoktorwürde der Universität Metz. 2002 Officier und 2013 Commandeur dans l’Ordre des Palmes Académiques, 2005 Officier de l’Ordre National du Mérite.
Die Veranstaltung steht allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Teilnahme offen.
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Im Anschluss sind Sie herzlich zu einem kleinen Umtrunk eingeladen.
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