KULTURPOLITIK
Gratwanderung zwischen Notwendigkeit und Luxus? Was ist eigentlich „Kultur“, und welche Funktion übernimmt sie in einer liberalen Gesellschaft? Worin bestehen die Probleme von Kulturpolitik? Welche Rolle sollte der Staat übernehmen? Und was läuft falsch, was ist verbesserungswürdig? Und schließlich: was kann eine liberale Perspektive auf Kulturpolitik sein? Parteiübergreifend weiß Politik nicht so recht, weshalb Kultur vom Staat gefördert werden sollte. Nur in einem Punkt ist man sich einig: sie nicht zu fördern, wäre falsch. Das allerdings lässt „Kultur“ auf einem wackeligen Standpunkt zurück: Ohne so recht zu wissen, was der „Mehrwert“ von Kultur ist, fehlt Politikern das Vokabular überzeugend zu begründen, weshalb man jährlich mehrere Millionen Euro dem Kultursektor zukommen lässt. Mit dem Seminar wollen wir zunächst versuchen eine Bestandsaufnahme zu machen: Was ist der Status Quo der Kulturpolitik, wie stehen die verschiedenen Parteien, die Bundesregierung, verschiedene Länder und die EU zu dem Thema? Worin besteht die derzeitige Aufgabe der Politik im Hinblick auf Kultur?
Danach wird der Begriff „Kultur“ eingegrenzt, und bestimmt welche Aufgaben „Kultur“ oder ihre verschiedenen Sektionen wie Kunst, Theater, Oper, Sport in einer Gesellschaft übernehmen. Ein folgender Vortrag soll darstellen, dass Kultur womöglich volkswirtschaftlich gesehen nicht rentabel ist, allerdings einen immateriellen Beitrag zu einer Gesellschaft zu leisten vermag. Durch die Auswertung der Bestandsaufnahme wird das Seminar zu ergründen versuchen, was die Probleme des derzeitigen Verhältnisses von Kultur und Politik sind. Ein Vortrag eines Kulturschaffenden wird die Perspektiven aus dem Alltag der Kulturpolitik aufbieten und zeigen, wo die Grenzen des aktuellen Systems liegen. Nach einer Beschäftigung mit Verbesserungsvorschlägen der Enquete Kommission „Kultur in Deutschland“ möchten wir Kulturförderung und Kulturpolitik aus dezidiert liberaler Perspektive erörtern.
Teilnehmerbeitrag:
95,– / 65,– EUR, ermäßigt (zzgl. 25,– EUR Einzelzimmerzugschlag)
Programm:
Freitag, 15. Juni 2012
bis 17:45 Uhr
Anreise
18:00 Uhr
Abendessen
19:00 Uhr
Begrüßung, Vorstellungsrunde und Erwartungen an das Seminar
19:45 Uhr
Was ist Kultur?
Einführung und Problemabgrenzung,
Frederik SONNER & Katharina HIERY, Stipendiaten der Friedrich Naumann-Stiftung für die Freiheit
Samstag, 16. Juni 2012
ab 08:00 Uhr
Frühstück
09:00 Uhr
Impulsvortrag: Kultur & Politik
Frederik SONNER & Katharina HIERY
09:30 Uhr
Aufteilung in Arbeitsgruppen zum Thema Kulturpolitik in:
Parteiprogrammen
Koalitionsverträgen
Verfassungen
(dazwischen Kaffeepause)
12.00 Uhr
Mittagessen
13:00 Uhr
Aus der Sicht eines Kulturschaffenden:
Probleme der Kulturförderung und was kann man besser machen,
Dagmar SCHLINGMANN, Generalintendantin des Saarländischen Staatstheaters (angefragt)
14:00 Uhr
Diskussion
14:30 Uhr
Präsentation der Ergebnisse der Gruppenarbeit
15:30 Uhr
Kaffeepause
16:00 Uhr
Probleme der Kulturförderung. Was läuft falsch, was kann man besser machen?
Prof. Dr. Dieter HASELBACH, Professor für Soziologie an der Universität
Marburg und einer der vier Autoren der Polemik „Der Kulturinfarkt“
17:00 Uhr
Diskussion
18:00 Uhr
Abendessen
Anschl. Kamingespräch mit Diskussion:
Was ist der Wert von Kultur? Welche Aufgaben kommen ihr in einer Gesellschaft zu?
Prof. Dr. Oliver SCHEYETT, Professor für Kulturpolitik und kulturelle
Infrastruktur an der Hochschule für Musik und Theater Hamburgb(angefragt)
Sonntag, 17. Juni 2012
ab 08:00 Uhr
Frühstück
09:00 Uhr
Liberale Kulturpolitik – Eine Utopie?!
Wege, Möglichkeiten und Zukunftsperspektiven,
Dr. Christopher GOHL, Leiter der Abteilung Politische Planung, Programm,
Analyse, FNFST (angefragt)
10:00 Uhr
Diskussion
11:00 Uhr
Verfassen eines Abschlusspapiers, Seminarauswertung, Feedback
12:00 Uhr
Mittagessen und Abreise
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