LESUNG ÜBER DAS SAARLAND

„Der Bahnhof von Saarbrücken ist der traurigste aller Bahnhöfe, an denen ich jemals ausgestiegen bin“, schreibt Joseph Roth in seinen Briefen aus Deutschland. Aber auch dies: „Im Saargebiet traf ich zum ersten Mal einen Minister, dem ich zwei Stunden lang interessiert zuhören konnte.“ Dies sind die beiden Pole, zwischen denen sich die Saar-Reportagen Joseph Roths bewegen.

 

Im Herbst 1927 war der damals schon bekannte Schriftsteller in das unter Völkerbundaufsicht stehende „Saargebiet“ gereist, um für die Frankfurter
Zeitung von dort zu berichten. Sein Blick galt schonungslos den sozialen Ungerechtigkeiten der damaligen Industriegesellschaft, seine Schilderungen zeigten darum keine Idyllen. Prompt saß das halbe Saarland auf dem Sofa und nahn übel: Saarbrücken habe schließlich nicht nur einen Bahnhof, sondern auch eine Barockkirche!

 

Bis in diese Leserbriefdebatten hinein wirkt vieles erstaunlich aktuell an Joseph Roths Briefen. Andererseits: der Bahnhof von Saarbrücken ist gründlich renoviert worden, und was die heutigen Minister betrifft – da mag sich jeder selbst sein Urteil bilden. Dem saarländischen Theaterpublikum ist Jan-Aiko zur Eck seit vielen Jahren von der Bühne des Staatstheaters gut bekannt. Mit literarischen Lesungen von Wilhelm Busch bis Thomas Bernhard hat er sich mittlerweile bundesweit einen Namen gemacht: Chopin-Gesellschaft Hannover, Pinakothek der Moderne in München, Weltkulturerbe Völklinger Hütte etc. Als Dozent für Präsenz- und Sprechtraining ist Jan-Aiko zur Eck unter anderem an der Universität des Saarlandes tätig.

 

Daneben ist er eine gefragte Stimme für Hörfunkund Fernsehfeatures beim Saarländischen Rundfunk, dem SWR, dem MDR, bei 3sat und ARTE.

Veranstalter


Villa Lessing e.V.

Mitwirkende:

Jan-Aiko zur Eck
Schauspieler, Sprecher, Regisseur

liest

Joseph Roth:
Briefe aus Deutschland

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