MUT ZU FREIHEIT IN GERECHTIGKEIT!
„MUT ZU FREIHEIT IN GERECHTIGKEIT!“
Über Ethik und Ökonomie
Vortrag mit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otfried Höffe, Leiter der Forschungsstelle Politische Philosophie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen
„Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit”, die Grundforderungen der Französischen Revolution, sind die Grundlage der Demokratie. In der Moderne wird Freiheit häufig mit Gerechtigkeit gleichgesetzt oder gar verwechselt. Gerechtigkeit ist ein Leitziel der Menschheit und trotzdem hin-sichtlich ihres Gehaltes so umstritten, dass Sozialwissenschaftler häufig lieber auf den Begriff verzichten. Wer Gerechtigkeit fordert, steht unter dem Verdacht, lediglich für sich und seine Klientel mehr zu verlangen. Eine zukunftsoffene Gerechtigkeit trägt für Bedingungen realer Freiheit Sorge. Im Gegensatz zu einem maternalistischen Fürsorgestaat sucht sie aber, wo immer möglich, die Eigenverantwortung der Bürger zu stärken.
Moralisch und ethisch fragwürdige Praktiken in der Wirtschafts- und Finanzwelt, sich häufende Korruptionsfälle, Duldung von Steueroasen, aber ebenso die Zunahme von prekären Arbeitsbedingungen oder der verschwenderische Umgang mit endlichen Ressourcen – viele Entwicklungen der letzten Jahre stehen im Widerspruch zu einer vorbildlichen und nachhaltigen Wirtschaftsethik. Sie machen zudem deutlich, dass auch ein Konsens darüber fehlt, was dem wirtschaftlichen Handeln von Individuen und Unter-nehmen als ethisch und moralisch „richtiger“ Maßstab zugrunde liegen sollte. Im Kontext der voranschreitenden Globalisierung und Liberalisierung von Marktprozessen erscheint es unerlässlich, die Frage nach sozialer Gerechtigkeit, der Rolle des technischen Fortschritts und nach einer „guten“ und gerechten Ordnung der Wirtschaft und der Gesellschaft neu zu stellen.
Was macht eine zeitgemäße Freiheit in Gerechtigkeit, Ethik und Ökonomie für das 21. Jahrhundert aus?
Davon ausgehend nehmen sie insbesondere die Bedeutung von Moral auf unterschiedlichen Ebenen des Handelns in den Blick und durchleuchten dabei sowohl die gesellschaftlichen Erwartungen, die theoretischen Ansätze als auch die aktuelle Wirtschaftspraxis. Professor Höffe wird die oft als unüberwindbar geltende Spannung zwischen Freiheit, Gerechtigkeit, Ethik und Ökonomie analysieren und Möglichkeiten darstellen, wie diese Herausforderungen in einer modernen Freiheit in Gerechtigkeit innerhalb der Ethik und Ökonomie aufzulösen sind.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otfried Höffe, Emeritus des Lehrstuhls für Philosophie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, ist insbesondere für seine Arbeiten über Kant, Aristoteles sowie zur Gerechtigkeitstheorie John Rawls‘ bekannt und hat viele Schriften über Ethik, Rechts-, Staats- und Wirtschaftsphilosophie verfasst. Er ist Mitglied in zahlreichen Vereinigungen, u.a. in der Nationalen Akademie der Wissenschaften (Leopoldina) sowie, als erster ausländischer Teilnehmer, in der Teheraner Akademie für Weltweisheit und Philosophie. Der Tübinger Philosoph ist einem breiteren Publikum durch regelmäßige Beiträge in überregionalen Zeitungen zu aktuellen Fragen der Politik und Gesellschaft bekannt. Otfried Höffe ist einer der wichtigsten deutschsprachigen Ethiker und politischen Philosophen; seine Werke wurden in über 20 Sprachen übersetzt. Im Mittelpunkt seiner vor allem von Aristoteles und Kant inspirierten praktischen Philosophie steht der Begriff der Gerechtigkeit.
Veranstalter
Villa Lessing
Liberale Stiftung Saar e.V.
Veranstaltungsleitung
Hermann Simon
Geschäftsführer
Organisation
Daniela Frieg
Gast
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otfried Höffe
Leiter der Forschungsstelle Politische Philosophie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen
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