Studienreise
Juni 2014

Die Niederlande – vom Geist der Republik & den Tugenden des Freihandels!

 

In den Niederlanden – damals hießen sie noch die Generalstaaten – beginnt die Neuzeit des republikanischen, demokratischen und liberalen Europas.
Der Abfall der Niederlande von den spanischen Habsburgern im späten 16. Jh. markiert einen Einschnitt in die Europäische Geschichte ohnegleichen. Schiller hat darüber Definitives gesagt.
Bürgerstolz, Eigensinn und Freiheitsverlangen gepaart mit Unternehmenslust (Handel), einem ausgeprägten Geist für die Wissenschaften (Universität Leiden) und nützlichen Künsten haben aus dem kleinen Land an der Nordsee eine wirtschaftliche Großmacht gemacht. Früher war es die VOC (Niederländische Ostindien-Kompanie), heute sind es Großkonzerne wie Royal Dutch (Shell) und Unilever.
Republikanisches Vorbild für seine europäischen Nachbarn sind die Niederlande bis heute geblieben. Kein Zufall, dass die EU im Dreiländereck zwischen Belgien, Holland und Deutschland, in Maastricht (1992) geboren wurde und der Internationale Gerichtshof in Den Haag seinen Sitz hat.
Das Verhältnis der Niederländer zu Deutschland ist nicht unentspannt, obwohl ihr, vom Volk hoch geachtetes Königshaus aus deutschen Landen stammt. Immerhin heißt es in der holländischen Nationalhymne, der ältesten der Welt: „Wilhelm von Nassau bin ich von deutschem Blut“. Die Besetzung des Landes während des Zweiten Weltkrieges und die von Nazis begangenen Gräueltaten sind unvergessen: so die Zerstörung Rotterdams und die zahlreichen Deportationen holländischer Juden. Darunter auch deutsche wie Anne Frank.
Wegen ihrer prekären geographischen und auch geopolitischen Lage (Deutschland, England, Frankreich) waren und sind die kleinen Niederlande auf anderes angewiesen als auf territoriale oder militärische Macht. Die Suche nach Bündnissen, Allianzen und nach einem Ausgleich mit seinen Nachbarn ist gewissermaßen der erste – wenn auch ungeschriebene – Verfassungsartikel des Königreichs. Kein Wunder, dass die Niederlande von Anfang an und federführend an der Gründung der Europäischen Union und ihrer Vorgängerorganisationen, beginnend mit der Montanunion als friedenstiftende Einrichtung, beteiligt waren.
Dasselbe gilt für die Geschichte der NATO.
Die Freiheiten des Handels, die des Denkens, der Wissenschaften und schließlich die der Künste sind (waren) beispielgebende Merkmale der Niederlande und Grund für ihren Reichtum. Das moderne Europa steht auf Schultern von Riesen – viele davon aus Holland:
Erasmus v. Rotterdam, Hugo Grotius, Christiaan Huygens, Jan Vermeer, Baruch de Spinoza, Rembrandt, Johan Huizinga, van Gogh, und, und, und …
Selbstbehauptung und Kompromiss sind besondere niederländische Tugenden. Leider wurde in den letzten Jahren die sonst selbstverständliche religiöse und ethnische Toleranz durch fanatische Gewalttaten (Mord an Theo van Gogh) und rechtspopulistische Schmähpolitik eingetrübt.
Die regierenden Liberalen in den Niederlanden (VVD) sind eher konservativ, bedacht auf die Traditionen ihres Landes, das durch und durch bürgerlich ist.
Auf allen unseren Etappen werden wir dem republikanischen Geist dieser Monarchie begegnen, in Amsterdam, in Leiden, Den Haag, Rotterdam und in Maastricht: dem des Handels, dem der Wissenschaften und Künste, dem des Gewerbefleißes und der Regierungskunst. Natürlich auch dem Erfindungsreichtum der Holländer, mit dem sie dem Meer ihr Land abzuringen wussten.
Das Königreich der Niederlande ist ein Land, ohne das es Europa – wie es ist – nicht gäbe.

 

 

 

Auszug aus dem Reiseprogramm

Mittwoch, 18. Juni 2014

Anreise von Saarbrücken nach Amsterdam über Leuven/Löwen (Belgien), wo vor 100 Jahren der 1. Weltkrieg begann. Abfahrt 06.00 Uhr

 

Donnerstag, 19. Juni 2014

vormittags: Schauplatz Amsterdam, (die Republik der Händler)

nachmittags: Rjiksmuseum (Das Geld und die schönen Künste)

abends: Bootsfahrt auf den Grachten mit Abendessen.

 

Freitag, 20. Juni 2014 

vormittags: Anne Frank (A. Frank Haus) und Spinoza. Holland: Exil und Asyl für Verfolgte. nachmittags: Liberales Holland (Gespräch); anschl. Besuch des Amsterdamer Beginenhofs.

 

Samstag, 21. Juni  2014

vormittags: Leiden (alte Universität, große Geister); anschl. Den Haag (König, Parlament, Regierung, internationaler Gerichtshof).

nachmittags: Rotterdam (Mouth of Europe, Hafen), Erasmus von Rotterdam; Wiederaufbau nach der Zerstörung.

 

Sonntag, 22. Juni 2014 

Abreise aus Amsterdam nach Maastricht (Wiege der EU; Vertrag); Luxemburg (Rundfahrt/-gang). Ankunft Saarbrücken ca. 21 Uhr

Details folgen mit der Teilnahmebestätigung.

 

 

Das Programm beinhaltet:

  • alle Transporte ab/bis Saarbrücken in einem Autobus modernster Ausstattung
  • 4 ÜF, Hotel in Amsterdam, gute Lage
  • 5 x Mittagsimbiss, 4 x mehrgängiges Abendessen
  • sämtliche Eintritts- und Führungskosten
  • alle Transporte ab / bis Saarbrücken
  • Programme bei An- und Abreise

Nicht enthalten sind individuell zu buchende Konzert- und/oder Theaterbesuche und sonstige Aktivitäten außerhalb des Programms.

 

 

Hinweise zur Teilnahme:

Die Studienreise steht allen Interessierten zur Teilnahme offen. Für Ihre Anmeldung verwenden Sie bitte den beigefügten Vordruck. Die Teilnahmebestätigung wird ca. drei Wochen vor Reisebeginn zugesandt.

 

Bitte begleichen Sie den Reisebeitrag durch Erteilung einer einmaligen Einzugsermächtigung oder durch Verrechnungsscheck, den sie Ihrer Anmeldung beifügen.

 

Ihre Anmeldung ist verbindlich.

 

Bei einer Absage Ihrerseits nach Erhalt der Teilnahmebestätigung wird eine Ausfallgebühr in Höhe von 75 % des Studienreisebeitrages erhoben.

 

Sollten wir die Studienreise absagen müssen, werden wir Ihnen dies so rechtzeitig wie möglich mitteilen und bezahlte Reisekosten umgehend erstatten. Weiter gehende Ansprüche sind ausgeschlossen.

Veranstalter


Villa Lessing
Liberale Stiftung Saar

Veranstaltungsleitung

Hermann Simon

Geschäftsführer

 

Organisation

Daniela Frieg

 

Leiter der Studienreise

Werner Brockjan, Berlin

 

Teilnahmebeitrag

560,00 € pro Person im Doppelzimmer
650,00 € pro Person im Einzelzimmer

 

Anmeldeschluss

20. April 2014

 

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