Nur Mut zur Selbstfindung!
Der Liberalismus muss sich nicht neu erfinden, sondern sich lediglich wiederfinden, schreibt der Autor und Journalist Dr. Helmut Herles in einem Artikel in der Vierteljahresschrift „liberal“ Anfang 2014. „Seine Majestät“, das Wahlvolk als Souverän müsse sich kritisch fragen, welche Werte in unserer Gesellschaft verloren gingen, wenn es den organisierten Liberalismus in den Parlamenten, ob auf Bundes-, Landes- oder europäischer Ebene, nicht mehr gäbe. Ohne die Liberalen „wäre die Geschichte der Bundesrepublik seit 1949 von der sozialen Marktwirtschaft über die West- und Ostpolitik, über Europa bis zur Wiedervereinigung nicht so gut verlaufen“, stellt Herles fest.
Selbst der durch sein Amt zu einer Haltung „über den Parteien“ verpflichtete Bundespräsident, Joachim Gauck, sprach angesichts des Ausscheidens der Liberalen aus dem Deutschen Bundestag bei der Verabschiedung der FDP-Bundesminister am 22.10.2013 von einem „Einschnitt in der bundesrepublikanischen Parteiengeschichte“ und fuhr fort: „Ich möchte Sie ermutigen, sich in guter liberaler Tradition weiterhin für die res publica, für die öffentlichen Dinge, zu engagieren und sich dem demokratischen Wettbewerb zu stellen.“ Eine Ermutigung für das Bürgertum sowie Bürgerinnen und Bürger aller Altersstufen und sozialen Schichten, sich für die Freiheit und den Liberalismus zu engagieren.
In seiner Festrede zum 60. Jubiläum des Walter Eucken Instituts formulierte es der Bundespräsident so: „Hier in Freiburg haben unabhängige Geister“ für die Gesellschaft „eine Ordnung der Freiheit entworfen, eine Ordnung, die nach dem Zweiten Weltkrieg, in Zeiten großer Skepsis gegenüber liberalen Wirtschaftssystemen, dazu beigetragen hat, Deutsche mit Marktwirtschaft und Wettbewerb zu befreunden. Hier wurde ein Kapitel der Freiheitsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland geschrieben.“ Der Bundespräsident wünscht sich „etwas mehr historisches Bewusstsein und Anerkennung für das breite Spektrum des Liberalismus in unserem Land.“
Der Journalist und der Bundespräsident bekennen sich zur Rolle und Bedeutung einer starken liberalen Kraft für die Bundesrepublik und die Gesellschaft. Wie muss es aussehen, wenn es um die Balance von „Freiheit und Verantwortung“ geht in der digitalen Welt, wie dies jüngst Christian Lindner in der FAZ beschrieben hat? Wie muss sich eine liberale Partei positionieren angesichts der Globalisierung, der Krisen des Euro und des „Spielkasino-Kapitalismus“, der Völkerwanderungen, des Hungers in der Welt, der Bedrohung der natürlichen Lebensgrundlagen, des Alterns der deutschen Gesellschaft, der Chancen und Risiken der Forschung, der unausgeschöpften Bildungsreserven? Sie muss sich nicht neu erfinden, sie muss sich nur wiederfinden, meint Helmut Herles.
Dies sind nur einige Themen zu denen Helmut Herles sprechen und mit uns diskutieren wird. Bitte diskutieren Sie mit.
Zur Person: Dr. Helmut Herles
Dr. Helmut Herles, geboren 1940 in Komotau (Böhmen), 1975 bis 1991 Korrespondent der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ in Bonn, davor für die „Süddeutsche Zeitung“ in Frankfurt/Main und für die katholische Wochenzeitung „Publik“ in Rom. Von 1991 bis 1999 Chefredakteur, seit 2000 Chefkorrespondent des „General- Anzeiger“. 1986 Auszeichnung mit dem Theodor-Wolff- Preis. Jüngste Buchveröffentlichung: „Die Deutsche Parlamentarische Gesellschaft – Innenansichten aus dem Club der Abgeordneten“ (Nov. 2013).
Veranstalter
Villa Lessing
Liberale Stiftung Saar e.V.
Veranstaltungsleitung
Hermann Simon
Geschäftsführer
Organisation
Daniela Frieg
Gast
Dr. Helmut Herles
Freier Journalist und Autor
Moderation
Christian Graf Dohna
stv. Vorsitzender der Villa Lessing
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Einladung 22.05.14
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