Veranstaltungen
... in der Villa Lessing
„OHNE DEN SR WÄRE ICH KEIN DISSIDENT GEWORDEN …“
LESUNG UND GESPRÄCH MIT:
Luth Rahtenow, Lyriker und Prosaautor
Prof. Axel Buchholz, Journalist und Journalismus-Dozent, Honorarprofessor am Journalistischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
VERANSTALTUNGSORT
Villa Lessing, Liberale Stiftung Saar
IN KOOPERATION:
SR2 Kulturradio & SR Arbeitskreis Geschichte
Der Thüringer Lutz Rathenow (geb. 22.09.1952) hat zwei Berufe. Er ist Schriftsteller und „Sächsischer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur“.
Wie es zu beidem kam, hat auch mit Saarbrücken zu tun – in den 1960er Jahren für den jungen Schüler eine Stadt hinter der innerdeutschen Grenze, fern im Westen der „BRD“. Unerreichbar für den DDR-Bürger Lutz Rathenow. „Saarbrücken wäre sehr weit weg gewesen“, schreibt er, „wenn nicht die Europawelle Saar es nah an mich herangespielt hätte.“ Saarbrücken „besuchte“ ihn täglich. „Es kam aus der großen hölzernen Radiotruhe im Wohnzimmer.“ Und so wurden „der Westen an sich und Saarbrücken im Besonderen“ ver- antwortlich dafür, dass Lutz Rathenow später ein Dissident wurde.
Mehrmals verhaftete ihn die Stasi, die Universität Jena ex- matrikulierte ihn zwangsweise, als Hilfs- und Transportar- beiter musste er sein Geld verdienen, zog nach Ostberlin und arbeitete als Schriftsteller – der seine Texte in der DDR allenfalls in Untergrundzeitschriften veröffentlichen konnte. Manche Manuskripte (auch für den Saarländischen Rund- funk) ließ er deshalb durch die Grenzkontrollen schmuggeln. Wie auch seine ersten Bücher wurden sie (nur) im Westen veröffentlicht. Im Osten konnte er nur in Wohnungen und Kirchen daraus vortragen.
Lutz Rathenow liest aus seinen Erinnerungen an den Saarländischen Rundfunk, der Neuausgabe seines Erfolgsbuches „Ostberlin“ sowie aus unveröffentlichter Prosa und Lyrik.
Zur den Personen
Lutz Rathenow
Lyriker und Prosaautor. Seit März 2011 ist er Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Der 1952 in Jena geborene Schriftsteller Lutz Rathenow war ein häufiger Gast in den Literatursendungen des Saarlän- dischen Rundfunks, zunächst von Arnfrid Astel, später von Ralph Schock. Er war der Redaktion aufgefallen wegen seiner in der BRD erschienenen regimekritischen Texte, die nicht in der DDR veröffentlicht werden durften. Dort konnten Beiträge von ihm nur in Untergrundzeitschriften publiziert werden.
Weitere Informationen erhalten Sie über diesen Link
Prof. Axel Buchholz
Journalist und Journalismus-Dozent, Honorarprofessor am Journalistischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, begann bei Berliner Zeitungen und beim Sender Freies Berlin (SFB). Er ging dann zum Saarländischen Rundfunk (SR) und arbeitete
überwiegend im Hörfunk als Reporter, Moderator, Redakteur und Wellenchef von SR 1 Europawelle.
Bis 2002 war er Chefredakteur Hörfunk und stellvertreten- der Hörfunkdirektor.
Die Veranstaltung steht allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Teilnahme offen.
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Im Anschluss sind Sie herzlich zu einem kleinen Umtrunk eingeladen.
Veranstalter
Villa Lessing
Liberale Stiftung Saar
In Kooperation mit dem SR2 Kulturradio & dem SR Arbeitskreis Geschichte
Veranstaltungsleitung
Hermann Simon
Geschäftsführer
Organisation
Daniela Frieg
Referenten
Lutz Rathenow
Prof. Axel Buchholz
Downloads
EINLADUNG 28.09.2017
Der Villa Lessing Newsletter