Champagner & Sekt – eine deutsch-französische Geschichte oder Als Rotkäppchen Frankreich verlassen musste

Prof. Dr. Peter Winterhoff-Spurk im Gespräch mit dem Autor Volker Hildisch

Präsenz- & Online-Veranstaltung
Donnerstag, 4. Juli 2024 um 19:00 Uhr


Veranstaltungsort: Villa Lessing, Liberale Stiftung Saar
und live auf:


Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung unter: veranstaltungen@villa-lessing.de

Wussten Sie, dass die Veuve Cliquot wahrscheinlich ein Verhältnis mit ihrem deutschen Kellermeister hatte? Wussten Sie, dass, dass Rotkäppchen eine der ältesten deutschen Sektkellereien ist? Wussten Sie, dass es im Versailler Vertrag von 1919 eine Klausel gab, nach der die deutschen Sektkellereien den Begriff Champagner nicht mehr benutzen durften?

Dieses Buch erzählt Ihnen weitgehend unbekannte, unterhaltsame, manchmal traurige, manchmal witzige Geschichten aus der Gründerzeit der Champagnerfirmen im 18. Jahrhundert und der Boomphase im 19. Jahrhundert. Aus der Zeit nach dem Krieg von 1870/71, als sich in der Champagne und in Lothringen zahlreiche deutsche Sekthäuser wie Henkell und „Rotkäppchen“ niederließen. Aus dem 1. Weltkrieg, nach dem die deutschen Sekthäuser Frankreich verlassen mussten und enteignet wurden. Aus der deutschen Besatzungszeit im 2. Weltkrieg, als Millionen von Flaschen zu Dumpingpreisen nach Deutschland transportiert wurden. Insofern ist die Geschichte des Champagner auch eine deutsch-französische Geschichte. Geprägt vom Innovationsgeist französischer Winzer und Unternehmer wie Dom Perignon, Barbe-Nicole Cliquot-Ponsardin oder Claude Moet. Und dem kaufmännischen Geschick deutscher Einwanderer wie Florenz-Ludwig Heidsieck, Johann-Joseph Krug, Louis Roederer oder Georg Hermann Mumm. Und nicht zuletzt geprägt von mehreren Kriegen sowie der Konkurrenz zwischen den prickelnden Getränken aus Frankreich und Deutschland. Heute steht eindeutig fest: der Champagner gehört den Franzosen, der Sekt den Deutschen – und beide Seiten können gut damit leben.

Und Sie bei der Lektüre dieses Buches, das mehr ist als ein klassischer Weinführer, mit einem Glas Sekt oder Champagner hoffentlich auch.Gewidmet meinem Großvater, der mir als Kind erzählte, dass er 1914 als Soldat nach Metz einberufen wurde, um gegen die Franzosen zu kämpfen. Zum Glück wurde er krank und wieder in die Heimat zurückgeschickt, sonst wäre er möglicherweise bei Verdun oder in der Champagne getötet worden – wie Millionen französische und deutsche Soldaten. Und ich widme dieses Buch meinen Enkeln. Möge ihnen eine Zeit ohne Kriege bevorstehen, so wie ich und meine Generation es erlebt haben. Ich hoffe für sie, dass es viele fröhliche Anlässe gibt, einen guten Champagner oder einen guten Sekt zu trinken. 

Volker Hildisch

Journalist, Film- und Buchautor, wanderte von der Geburtsheimat Westfalen über das ehemalige Fürstentum Schaumburg-Lippe zum Studium der Germanistik und Politik an der Leibniz-Universität nach Hannover. Nach dem Examen dann Volontariat und Redakteur bei der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Damit waren die Wanderjahre allerdings nicht vorbei. Nächstes Ziel war Ende der 80er Jahre Saarbrücken. Beim Saarländischen Rundfunk und an der Grenze zu Frankreich blieb er dann allerdings hängen. Hier setzte er seine journalistische Tätigkeit in Radio und Fernsehen fort. Seit einiger Zeit ist er dem neuen Medium Internet verfallen und betreut den Seume-Blog.

Prof. Dr. Peter Winterhoff-Spurk
Moderation

Er wurde 1945 in Grimma (bei Leipzig) geboren, studierte Psychologie und Soziologie in Marburg, bevor er an der Universität Mannheim promovierte und sich habilitierte. Als Professor für Medien- und Organisationspsychologie forschte und lehrte er bis 2010 an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Er ist Direktor des Medienpsychologischen Forschungsinstituts in Saarbrücken gewesen, Mitbegründer und langjähriger Herausgeber der Zeitschrift Medienpsychologie, Autor zahlreicher Fach- und Sachbücher, Mitbegründer der Saarbrücker und Bad Boller Medientage und Seume-Literaturpreisträger 2011.

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    Prof. Dr. Peter Winterhoff-Spurk

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