Die Trittbrettfahrer der Klimakrise
Axel Bojanowski im Gespräch mit Prof. Hans von Storch
Online-Veranstaltung
Donnerstag, 6. Mai 2021 um 19:00 Uhr
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Ob Klimawandel nun menschengemacht ist oder nicht…eine andere Frage ist: „Lösen Hysterie und Aktionismus das Problem?“ Prof. von Storch, weltweit einer der führenden Klimaexperten, antwortet mit einem klaren „Nein“. Die aufgeheizte Klimadebatte wird als Vehikel für alle möglichen Interessen missbraucht. Für Aktivisten ist die Klimafrage nicht der Haupt- sondern ein Nebenwiderspruch. Im Fokus steht vielfach das Ensemble von Nebeneffekten gegen den „western way of life“:
Veganismus, Geschwindigkeitsbegrenzung für Autos und Schiffe, Verbot von Verbrennungsmotoren und Kreuzfahrten, das Ende innerdeutscher Flüge, der Erhalt alter Apfelarten oder das Ende der Nutzung von Plastikverpackungen und dabei sie stellen die Wirtschaft und die Unternehmen ins Zentrum ihrer Kritik. Aber Klimaschutz gelingt nicht ohne Kapital und Kapitalismus. Freie Märkte bringen Kraft, Innovation und Anpassungsfähigkeit. Eine Marktwirtschaft produziert die Antworten, die Klimawandel braucht. Das tun sie aber nur, wenn die Politik die Rahmenbedingungen entsprechend setzt. Nutzt sie den Preismechanismus, werden Märkte zu Schaltstellen im Klimaschutz. Dann sind die meisten staatlichen Ad-hoc-Eingriffe und Vorgaben sowie die Forderungen der Trittbrettfahrer entbehrlich, die Klimaschutz so widersprüchlich, teuer und anfällig für Lobbyinteressen machen.
Aber können wir im Westen tatsächlich durch Konsum- und Wachstumsverzicht die globale Erwärmung aufhalten? Ist es sinnvoller auf Innovationen und neue Technologien zu setzen? Oder müssen wir uns vielmehr an ein deutlich wärmeres Klima anpassen? Und ist es wirklich eine Alternative, im Kampf gegen den Klimawandel die Demokratie einzuschränken, wie es einige Klimaaktivisten unmissverständlich fordern? Wir brauchen Lösungen, die soziale Folgen nicht ausblenden und dort ansetzen, wo der Effekt am größten ist.
Video der Veranstaltung
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Moderation: Axel Bojanowski
ist Diplom-Geologe (Diplom über Klimaforschung) und arbeitet seit 1997 als Wissenschaftsjournalist, zunächst freiberuflich für zahlreiche Medien in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Großbritannien; dann war er beim „Stern“ und bei der „Süddeutschen Zeitung“. Beim Wissenschaftsmagazin „Nature Geoscience“ begründete Axel Bojanowski 2011 die Kolumne „In The Press“ über die Rezeption von Wissenschaft in Massenmedien.
Bojanowski war von 2010 bis 2019 Redakteur in der Wissenschaftsredaktion von „Spiegel Online“. Dann übernahm er die Chefredaktion von „bild der wissenschaft“ und „natur“. Seit August 2020 ist Axel Bojanowski Chefreporter bei WELT.
Er hat sich besonders mit seinen Spezialthemen Klima, Umwelt, Geoforschung und Meereskunde profiliert; seit langem begleitet er auch die Klimapolitik, insbesondere die UN-Klimakonferenz.
Prof. Hans von Storch
war Direktor des Instituts für Küstenforschung am Helmholtz Zentrum Geesthacht und Professor am Meteorologischen Institut der Universität Hamburg. Für seine Verdienste in der Klimaforschung wurde er jüngst mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Er ist u.a. Gastprofessor an der Ocean University of China (Qingdao).
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